März
Die Wintersprünge der Rehe beginnen sich allmählich aufzulösen. Jetzt ist die beste Zeit, die Rehe am abendlichen Ansitz zu zählen. Die älteren Böcke beginnen ihr Gehörn zu verfegen. Interessant ist es jetzt, nach Fegestellen zu suchen und so die Böcke zu bestätigen.
Die Hirsche, die bereits abgeworfen haben, schieben schon wieder ihr Bastgeweih. Wildbiologen haben herausgefunden, dass in dieser Phase der Geweihbildung die Hirsche keine Spermien bilden. Die Spermienbildung ist zeitlich gekoppelt mit dem Tragen des fertigen, gefegten Geweihes.
Die führenden Bachen kümmern sich um ihren Nachwuchs und säugen ihre Frischlinge regelmäßig. Die Natur hat es so eingerichtet, dass sich nach etwa drei Wochen bei den Frischligen eine regelrechte Sauordnung entwickelt. Jeder Frischling ist einer Zitze zugeordnet. Niemand kommt zu kurz.
Im Fuchsbau ist nur noch die Fähe anzutreffen. Sie bereitet sich auf ihren Nachwuchs vor (Tragzeit ca. zwei Monate).
Im Dachsbau hat sich jetzt Nachwuchs (zwei bis drei blinde Junge) eingestellt.
Da die Hasen schon im Winter gerammelt haben, kommen jetzt die sog. „Märzhasen“ auf die Welt.
Die Wildenten sind mit dem Nestbau beschäftigt. Sie legen bis zu 12 Eier, die sie ca. 25-28 Tage bebrüten.
Endlich streichen die Schnepfen. Glücklich kann sich jeder Jäger schätzen, der noch einen Schnepfenstrich im Revier hat. Seit 1977 ist die Frühjahrsjagd auf Schnepfen bei uns verboten. Wir Jäger fänden es sinnvoller, die Schnepfe im Herbst zu schonen und auf Massenstrecken zu verzichten und dafür wieder die Jagd auf dem Schnepfenstrich auszuüben. Durch das bescheidene Jagen auf dem Schnepfenstrich, wo zu 90 % nur Hähne erlegt werden, wäre der Schnepfenpopulation mehr gedient. Abends auf anmooriger Lichtung stehend, den Duft von vermoderndem Laub einatmen, den Vogelstimmen lauschen und den ersten aus südlichen Gefilden heimkehrenden Schnepf begrüßen ist mir alljährlich, auch ohne Flinte, ein lieb gewordenes Ritual.